Unser Ausflug startet heute um 10.00Uhr. also haben wir noch viel Zeit. Aber mit mir und meinem Bruder dauert irgendwie alles länger und so sind wir erst kurz vor 10.00 Uhr startbereit. Mama hat mich in einen merkwürdigen Skianzug eingepackt, der aber angenehm warm ist.
Im Minisupermarkt gegenüber entdeckt Papa ein Glas Nutella, dass natürlich sofort gekauft wird. Die argentinische Variante Dulce de Leche ist ihm nämlich viel zu süß. Dazu noch ein paar Eier und das Ganze für „nur“ 6€.
Wir besteigen ein kleines Boot mit weiteren 5 Passagieren. Die Marmorkathedralen sind ausgewaschene Felsformationen, die mit dem Boot befahren werden können. Da der Marmor ein relativ weicher Stein ist, haben sich über Jahrtausende faszinierende Höhlensysteme mit glasklarem Wasser gebildet. Diese Höhlen können auch nur jetzt richtig befahren werden, da im Hochsommer das Schmelzwasser den Seepegel zu sehr ansteigen lässt. Das Wasser ist dann im Sommer durch die Gletscherschmelze übrigens wesentlich kälter als im Winter.
Mein Bruder geht eigenständig nach vorne um gute Fotoaufnahmen zu machen. Er fragt sogar den Bootsmann ob er Bilder von ihm machen kann, ich wusste gar nicht, das er jetzt schon Spanisch spricht.
Nach 90 Minuten sind wir wieder zurück und jetzt liegen über 200km Schotterpiste vor uns. Der Verkehr nimmt hier übrigens etwas zu und da wir in letzter Zeit nicht viel davon hatten, muss Papa jetzt doch schon auf denGegenverkehr achten.
In Puerto Bertrand machen wir eine kleine Mittagspause. Hier wollten wir zuerst unseren Auspuff reparieren lassen, gut dass wir das nicht getan haben. Der Ort besteht nur aus ca. 20 Häuschen und außer einem Kiosk und einem Hostel gibt es hier nichts.
Trotzdem kann man hier bei strahlendem Sonnenschein sich gut ein wenig die Beine am See vertreten.
Unser Etappenendziel ist die größere Stadt Coyhaique, die wir aber nur zum Einkaufen und Tanken nutzen. Der Kühlschrank riecht übrigens seit ein paar Stunden sehr komisch, finde ich.
Als wir durch einen Nationalpark fahren, sehen wir sogar die seltenen Andenhirsche, die man sonst nur auf Wanderungen zu Gesicht bekommt.
In der Nähe finden wir an einem Fluss auch einen geeigneten Übernachtungsplatz. Papa riecht ständig an mir, da ich für den Gestank im Wohnmobil verantwortlich gemacht werde. Irgendwann fängt Papa im Kühlschrank an zu suchen und hat mit den gerade gekauften Eiern auch den Übeltäter. Aber erst mal mich verdächtigen, klar. Die Eier stinken zum Himmel und werden kurzerhand entsorgt.