Samstag 18. November Kilometer 7496 – 7665 „Fast Repair“ in Cochrane

In so einer Umgebung aufzuwachen kann man wirklich als wahren Luxus bezeichnen. Man öffnet das Fenster und schaut auf einen glasklaren Gletscherbach, wo ist das schon so möglich?

Wir haben noch 25 km schlechte Schotterpiste vor uns bevor die vermeintlich gute Schotterpiste beginnt. Die Landschaft ist nach wie vor beeindruckend, sodass wir sehr langsam vorankommen. Wir fahren auch an einer fünf Sterne Lodge vorbei, zu der man scheinbar mit dem Flugzeug gebracht wird. Vor dem Hotel gibt es eine eigene Landebahn, wo gleich zwei Flugzeuge parken. Die Landebahn ist jedoch von einer Herde Guanakos bevölkert.

Unsere Straße geht ständig bergauf und bergab. An einer Steigung kurz nach der Lodge wird es auf einmal ziemlich laut unter dem Wagen. Papa meint, dass wir jetzt einen Riss im Auspuff haben, kann aber wegen der Steigung erst einmal nicht anhalten. Oben auf dem Berg müssen wir allerdings feststellen, dass wir keinen Riss im Auspuff haben, sondern den ganzen Auspuff verloren haben.

Wir bedanken uns recht herzlich für die nette Hilfe und verstauen den Auspuffendtopf zwischen den beiden Fahrersitzen. Ich mag das Ding irgendwie nicht, denn erstens ist es dreckig, zweitens stinkt es und drittens habe ich nun gar keinen Platz mehr für mein Kuschelkissen.

Mama und Papa müssen nun ihre Pläne ein wenig ändern um eine Werkstatt für die Reparatur zu finden. Nachdem die Passstraße zu Ende ist fahren wir zum ersten Mal auf der echten chilenischen Panamericana in Richtung Cochrane nach Süden. Wir wollten eigentlich nach Norden fahren.

In dem Ort fahren wir die erste Tankstelle an, wo uns der nette Tankstellenbesitzer bis zu der nächsten Werkstatt begleitet, die wir sonst nur schwierig gefunden hätten. Denn es stehen ca 25 Autos zur Reparatur Schlange an der Tankstelle.

Wie auch schon bei unserer Tankreparatur ist der Werkstattbesitzer super hilfsbereit und macht sich direkt an die Arbeit. Wir sollen in 1 Stunde wiederkommen, dann ist der Auspuffendtopf wieder zur Montage bereit.

Die verbleibende Zeit nutzen wir für einen Abstecher in den lokalen Supermarkt, wobei das Wort Supermarkt hier in dieser Gegend nicht ganz zutrifft. Der Laden erinnert er an ein Geschäft in einer abgelegenen Wildwest Gegend, wo es einfach alles zu kaufen gibt. Hier hängen die Motorsägen neben dem Rotwein und die Kinderfahrräder neben den Schusswaffen.

Wir bekommen alles was wir brauchen und sind wie besprochen 1 Stunde später wieder in der Werkstatt. Während unter uns der Auspuff wieder angeschweißt wird, frühstücken wir in Ruhe im Wohnmobil. Allerdings müssen mein Bruder und ich auf das Frühstücksei und meine Eltern auf ihren Kaffee verzichten, da Mama den Gasherd nicht in Betrieb nimmt. Sie wolle schließlich nicht in die Luft fliegen. Das ganze kostet nur 25 €. Für 2 Stunden Arbeit ist das wirklich sehr sehr günstig.

Nun geht es endlich auf der Panamericana in Richtung Norden, wo wir bei unserem nächsten Stop die Marmorkathedralen in Puerto Rio Tranquillo besichtigen wollen. Kurz vor dem kleinen Örtchen sehen wir das Schild für die Ablegestelle der Boote, von dem ein schmaler steiler Weg in Richtung See führt. Der Weg ist allerdings so steil, dass wir uns auf halber Strecke einen Platz zum Wenden suchen. Papa hat Sorge so eine Steigerung nie wieder hoch zu kommen. Zum Glück sind wir ja sehr wendig und mit Allrad inklusive Untersetzung kriechen wir die ca. 20-prozentige Steigung wieder hoch. Oben angekommen blicken wir noch einmal nach unten und sind froh, wieder auf der normalen Straße zu sein.

Im Ort wird es ja bestimmt noch eine andere Agentur geben, die diese Ausflüge zu den Marmorkathedralen anbietet.

Während der letzten 2 Stunden haben wir übrigens eine tolle CD auf Papas Iphone entdeckt: Bewegungslieder. Mein Bruder und ich finden die ganz toll. Vor allem „Das rote Pferd“ und „ Arramssasam“.  Papa meint zu Mama, dass man diese Lieder auch gut als Folterinstrument einsetzen könnte. Das verstehe ich nun gar nicht.

Um 19:30 Uhr erreichen wir den Ort, wo wir direkt die Tour für den morgigen Tag buchen können. Wir bleiben direkt vor der Ablegestelle stehen, damit wir morgen uns in Ruhe auf den Ausflug vorbereiten können.

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