Was wir nicht wussten ist, das der Dinosaurier die ganze Nacht von einem Scheinwerfer angestrahlt wird und dieser Scheinwerfer durch einen extrem lauten Generator betrieben wird. Diese etwas unruhige Nacht führte wieder zu einer sehr frühen Weckzeit.
Mama hatte Papa auch nicht verraten, dass jetzt insgesamt über 200 km Schotterpiste vom feinsten vor uns lagen. Alleine 100 km bis zu den Seeelefanten. Aber die Aussicht sich ohne Zäune oder Absperrungen diesen Tieren zu nähern, beflügelt uns alle und wir nehmen die holprige Straße gerne in Kauf.
Die Landschaft ist wieder fantastisch und man kann Patagonien eigentlich gar nicht in Bildern einfangen. Die Bucht ist genau wie im Blog beschrieben. Hier stehen nur wenige Wohnmobile auf einer Fläche von mehreren Quadratkilometern. Direkt vor uns am Strand liegen die Seeelefanten und wir brauchen nur 20 m laufen um direkt bei Ihnen zu sein.
Zu uns gesellt sich noch ein deutsches Pärchen die mit ihrem Unimog seit knapp vier Jahren unterwegs sind. Sie sind von Vancouver runter bis zu uns gefahren und nehmen jetzt die gleiche Strecke, die wir vor unserer Reise geplant haben.
Bei der Wanderung über den Strand beobachten wir, wie die Seeelefantenbullen versuchen die stärkeren Männchen vom Strand zu vertreiben. Aber das ist nicht so einfach und die 5 t schweren „Strandmeister“ müssen nicht viel Aufwand betreiben um die jüngeren Bullen wieder zu vertreiben.
Es ist schon genial wie nah man diesen friedlichen Tieren hier kommen kann und wir möchten eigentlich wie immer gar nicht weg.
Wir müssen allerdings noch in die nächste Stadt, da Papa beim letzten Check des Fahrzeuges festgestellt hat, dass unser Bremslicht dauerhaft leuchtet und eine Lampe defekt ist.
Die Schotterpiste lässt allerdings nur eine geringe Geschwindigkeit zu und da wir um 18:00 Uhr alle sehr hungrig sind, machen wir Halt an einem einsamen Strand um zu kochen. Bei diesem Stopp stellen wir fest, dass wieder drei unserer Schubladen aus der Verankerung gerutscht sind. Mein Papa ist davon ziemlich genervt, da das immer auf schlechten Straßen passiert. Deshalb baut er die Schubladen aus und bastelt aus Pappe Unterlegscheiben die er unter den Führungen der Schubladen anbringt -und siehe da- die Dinger halten seitdem. Normalerweise fahren wir ja nachts nicht weiter, aber da mehr als 100 km vor uns liegen gibt es heute eine Ausnahme. Außerdem erhoffen wir uns, nachtaktive Tiere zu sehen. So sitzen wir alle im Cockpit und genießen den abendlichen Sonnenuntergang bis zu dem Moment wo die Sonne so tief steht, das Papa die Straße nicht mehr erkennen kann. Papa sagt so etwas hätte er noch nie erlebt und wir warten eine Viertelstunde bis die Sonne untergegangen ist. Mit unseren neun LED Fernlichtscheinwerfern ist die Fahrt bei Nacht gar kein Problem und wir schaffen es noch bis in die Kleinstadt Camerones. Außer den patagonischen Hasen haben wir leider keine Tiere mehr gesehen.
Da es schon ziemlich spät ist, will Papa sich morgen um das Bremlichtsproblem kümmern.