Samstag 21. Oktober Kilometer 1771 – 2027 240km Schotterpiste mit kleinen Problemen

Heute werden wir mal ausnahmsweise nicht von mir geweckt. Mama hat sich vorgenommen um 6:00 Uhr auf den Strand zu gehen und die bunten Vögel wieder zu fotografieren. Gestern hatte sie „nur“ 300 Bilder gemacht und sie kann scheinbar von diesen Vögeln nicht genug bekommen. Da das Wetter leider wesentlich schlechter ist, verlassen wir dick eingepackt das Wohnmobil. Sofort sind wir von tausenden Vögeln umgeben und der Himmel ist bunt gefüllt mit diesen sehr lauten Tieren.

Nach 1 Stunde ist es aber auch Mama mittlerweile kalt und wir verlassen diesen schönen Platz in Richtung einer der größten Seelöwenkolonien Südamerikas. Die Piste wird in den nächsten 240 km nur aus Schotter und Sand bestehen und ein Mobilfunknetz ist nicht existent.

Die Kolonie erreichen wir schon nach 30 km. Vom Parkplatz sind es nur ein paar Meter zur Aussichtsplattform und dort hat man einen faszinierenden Blick auf tausende von Seelöwen. Die männlichen Seelöwen werden bis zu 350 Kilo schwer, was aus meiner Sicht schon ganz schön groß ist. Zwischen den Seelöwen liegen aber noch Seeelefanten und die werden so schwer und lang wie unser Wohnmobil ist. Das übersteigt meine Vorstellungskraft völlig als ich dieses 5 t schwere und 6 m lange Tier am Strand liegen sehe.

Im Meer selber sieht man jede Menge Seelöwen schwimmen und mein Bruder beobachtet diese begeistert mit seinem neuen Fernglas.

Aber auch hier müssen wir irgendwann weg, denn unsere Durchschnittsgeschwindigkeit auf dieser Piste wird nur bei 50 Kilometer pro Stunde liegen. Dazu kommt, dass Patagonien als Land des Windes heute uns mal zeigen will, was es alles so kann. Der Seitenwind ist so extrem, dass wir teilweise nur 30 km/h fahren können. Zum Glück klärt es nach einer Stunde auf und wir kommen besser voran. Die Piste ist eigentlich in einem guten Zustand und die Landschaft sieht genauso aus wie wir es von Patagonien erwartet haben. Alle 5 Minuten ein neues sensationelles Fotomotiv, sodass Papa ständig anhält und Fotos schießt. Der Papa ist auch ein Sicherheitsfanatiker und kontrolliert deshalb mehrmals am Tag das Wohnmobil auf eventuelle Schäden.

Bei einer der schönsten Stellen auf der Piste stellt er plötzlich fest, dass etwas aus dem Wohnmobil tropft. Bei der Geruchsprobe wird schnell klar-unser Dieseltank leckt. Eigentlich wollten Mama und Papa hier eine Mittagspause einlegen, aber aufgrund der neuen Situation und dass so ein Tank nur heute noch repariert werden kann, fahren wir sofort weiter. Morgen ist ja Sonntag und da hat mit Sicherheit keine Werkstatt offen. In San Antonio de Oeste, dass noch 160 km Schotterpiste entfernt ist, wollen wir den Tank reparieren lassen. Wenn die Argentinier eines können, dass wissen Mama und Papa, dann ist es die Improvisation. Im Ort angekommen gibt uns ein Mitarbeiter der Tankstelle den Tipp zu „Taller de Nino“ zu fahren. Nach kurzer Suche finden wir die Werkstatt und die freundlichen Mitarbeiter können das Problem auch sofort lösen. Scheint wohl hier in Argentinien öfters vorzukommen, dass ein Tank undicht ist. Wenn man hier so die Autos sieht, dann scheint das auch plausibel.

Der Mann mischt zwei Pasten zusammen und verschmiert diese auf der undichten  Stelle des Tanks. Da wir auf Nummer sicher gehen wollen kaufen wir ihm die Wunderpaste direkt mit ab und die ganze Reparatur hat inklusive des Materials nur 35 € gekostet. Wir hatten schon befürchtet ein bis zwei Tage hier zu bleiben, falls der Tank geschweißt werden müsste.

So findet dieser wunderschöne Tag noch ein gutes Ende und wir finden zu guter Letzt auch noch ein ruhiges Plätzchen hinter den Dünen am Strand für unsere Nachtruhe.

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