Das Ziel heute: Ushuaia. Diese Stadt ist eines unserer Hauptziele bei unserer Reise. Viel südlicher kann man auf diesem Kontinent kaum fahren und man ist nur noch ca. 1000 km von der Antarktis entfernt.
Die Antarktis sagt mir so gar nichts, aber Papa und Mama würden da unheimlich gerne hin. Allerdings sind die Preise selbst im Last Minute Bereich noch wahnsinnig hoch und so kommt eine Kreuzfahrt nicht in Frage.
Von unserem Übernachtungspunkt sind es noch ca. 200 km bis in die Stadt. Nach ca. 100 km ändert sich die Landschaft schlagartig. Die öde Steppe wird plötzlich von unheimlichen und geheimnisvollen Wäldern abgelöst. Solche Bäume hat noch niemand von uns gesehen, denn sie sind über und über mit Flechten und Moosen bewachsen. Papa meint, das sieht aus wie bei „Herr der Ringe“. Das sagt mir genauso wenig wie die Antarktis, aber wir sind alle ziemlich begeistert und freuen uns nach 3000 km Steppe und Pampa nun endlich mal was anderes zu sehen.
In so einem kleinen Waldstück halten wir dann auch an um eine Kleinigkeit zu frühstücken. Mittlerweile kann man mich übrigens nicht mehr nur mit Milch und Brei abspeisen, beim Frühstück bin ich ab jetzt voll dabei und bekomme Marmeladenbrote, Käse und Rührei.
Gegen 12.00 Uhr kommen wir in Ushuaia an, dessen Einkaufsstraße eher an einen Skiort erinnert als an die Stadt am Ende der Welt. Hier kann man an einem Tag Pinguine beobachten und später dann noch Skifahren gehen.
Wir suchen die Touristen Information auf um uns über Ausflüge und Nationalparks zu informieren. Der freundliche Mann am Schalter gibt uns gute Tipps und Informationen und so beschließen wir als erstes den Gletscher Marcial zu bewandern. Leider ist die Seilbahn zum Gletscher seit fünf Jahren nicht mehr in Betrieb, sodass wir den Aufstieg zu Fuß vornehmen müssen. Mit meinen über zehn Kilo Gewicht hat Mama bei dem Anstieg ganz schön zu schleppen. Der Gletscher selbst ist nicht so spektakulär, aber der Ausblick auf die Bucht und den Beaglekanal ist von hier oben sehr schön.
Das Wetter ist für die Verhältnisse in Feuerland ebenfalls mehr als schön und die Sonne scheint den ganzen Tag. Mit über 15° hatten wir hier nun wirklich nicht gerechnet. Am Abend fahren wir vom Gletscher runter zur Bucht, da Mama in der Karte eine schöne Ecke direkt am Wasser gefunden hat. Nach kurzer Fahrt finden wir unseren Übernachtungsplatz und hier ist es wirklich ruhig und wir haben eine tolle Aussicht auf die gegenüberliegende schneebedeckte Bergkette.