Leider hat es am Morgen angefangen zu regnen. Wir befinden uns momentan in dem Dreiländereck, nicht das mit Belgien, Holland und Deutschland, sondern mit Paraguay, Argentinien und Brasilien.
Zum Glück hört es aber um 9.00 Uhr auf zu regnen und wir machen uns auf den Weg zum Haupteingang. Wir nutzen dazu eine kleine illegale Abkürzung und quetschen uns durch den Drahtzaun.
Denn wir haben keine Lust den großen Umweg zu nehmen. Am Eingang ist es gar nicht so voll, wie befürchtet.
Montags scheint ein ruhiger Tag zu sein und so sind wir nach 5 Minuten schon im Shuttlebus. Mama wollte erst laufen, aber dann waren ihr die 12 Kilometer zu den Wasserfällen doch ein wenig zu weit.
Nach kurzer Fahrt sind wir dann da und der Ausblick ist umwerfend. Normalerweise sind Mama und Papa keine Fans von Wasserfällen, denn die sehen ja alle gleich aus. Aber was wir hier sehen, ist schon kaum zu toppen. Über 200 Wasserfälle bis zu 80 Meter hoch bilden ein unglaubliches Schauspiel.
Direkt am Eingang werden wir dazu noch von einer Horde Nasenbären begrüßt, die ziemlich aufdringlich sind. Ich bekomme einen großen Schreck als ein dicker Nasenbär an uns hochspringt und die Plastiktüte, die Mamas Kamera vor dem Regen schützen sollte, komplett zerfetzt.
Dann gehen wir einen langen Weg entlang der Wasserfälle, wo jeder Ausblick den nächsten noch einmal überbietet.
Am Schluss kann man dann über einen Steg direkt über die Wasserfälle laufen, allerdings wird man dabei klitschnass. Zum Glück haben wir unsere Regensachen an, sonst wäre unsere Fotoausrüstung voll Wasser gelaufen.
Nach 3 Stunden gehen wir alle super zufrieden zurück zum Shuttle. So gut hatten wir uns das nicht vorgestellt und morgen schauen wir uns die Fälle auch noch von der argentinischen Seite an.
Direkt neben dem Haupteingang liegt noch ein Vogelpark. Da wir noch Zeit haben, wollen wir diesen besuchen.
Auch hier werden alle Erwartungen übertroffen. In der schön gepflegten Anlage sind die Vögel teilweise offen im Gelände unterwegs oder in riesigen Vogelvolieren untergebracht.
Die Tukane hüpfen direkt an uns vorbei und in dem Papageiengehege fliegen über 100 Aras über unsere Köpfe hinweg. Ich werde freundlich vom Papagei begrüßt, der mir alles nachplappert. Mein Bruder wird sogar mit einem fröhlichem „Hello“ empfangen und lacht sich schlapp.
Es gibt auch freilaufende Schildkröten und ein Kolibrihaus mit vielen Schmetterlingen. Auch hier sind wir fast 3 Stunden bis wir wieder zum Wohnmobil zurücklaufen.
Jetzt müssen wir noch „flotti-karotti“ über die Grenze nach Argentinien. Die Brasilianer interessiert es natürlich wieder nicht und so stehen wir nach 15 Minuten vor der argentinischen Grenze.
Die sind mal zur Abwechslung gut organisiert und so kommen wir relativ schnell durch die Formalitäten. Während mein Bruder schon mal das Lenkrad in Beschlag nimmt, erledigt Mama alles am Zoll.
Unser Übernachtungsplatz ist kurz hinter der Grenze, denn Morgen fahren ja nur ein paar Kilometer zur argentinischen Seite der Wasserfälle.