Mittwoch 06. Dezember Kilometer 11253 – 11623 Fahrt durch die sengende Hitze der Atacama auf 2200Meter

Der Nikolaus war wohl doch da und keiner hat ihn bemerkt. Mein Bruder hält seinen Stiefel in der Hand, der mit kleinen Geschenken gefüllt ist. Nächstes Jahr werde ich auch mal so einen Stiefel von mir rausstellen, mal sehen was dann da so reinkommt.

Heute liegen knapp 400km Strecke vor uns die es in sich haben. Und wir wissen ja noch nicht, ob unser Motor wieder einwandfrei läuft. Unser Tagesziel: Antofagasta- die größte Hafenstadt für Bolivien. Ja, ihr lest richtig. Wir sind noch in Chile, aber da Bolivien keinen Meerzugang hat, wurde diese Stadt zum wichtigsten Hafen für Bolivien.

Wir verlassen unseren schönen Stellplatz um 8.30Uhr, um nicht nur in der Hitze zu Fahren. Auf dem Weg sehen wir ein Schild für einen Zebrastreifen – und das mitten in der Wüste. Sachen gibt´s.

Als wir auf die Autobahn auffahren wissen wir allerdings noch nicht, dass die Straße sich über 160km auf 2200Meter hochzieht. Unser Motor läuft dabei wieder einwandfrei, aber die Wassertemperatur erreicht dabei teilweise 100Grad. Also machen wir die Scheiben runter und die Heizung an. Das kommt besonders gut bei einer Außentemperatur von 35Grad und mehr. Es hilft aber nichts, wir wollen und müssen da durch. Und mein Bruder geht sofort nach hinten.

Nach 3 Stunden erreichen wir endlich die Spitze des Hochplateaus und jetzt geht es nur noch bergab. Dabei sind wir alle ziemlich ins Schwitzen geraten. Und der 4200m hohe Andenpass steht uns ja noch bevor. Am besten fahren wir nur noch nachts, dann ist es erheblich kälter.

Auf der Fahrt nach Antofagasta sehen wir auch öfters LKW´s mit offenen Motorhauben, die haben wohl das gleiche Problem wie wir.

Trotz der Hitze ist die Atacama Wüste einfach faszinierend. Die Farben, die endlose Weite und die Bergketten. So kann man sich den Mars vorstellen.

Unterwegs sehen wir auch noch einige Friedhöfe der Minenarbeiter, die langsam von der Wüste zurückerobert werden. Die meisten Minen sind mittlerweile geschlossen und nur noch die großen staatlichen Minengesellschaften sind aktiv.

Um 16.00Uhr erreichen wir den Vorort von Antofagasta. Dieser Ort bekommt ab sofort den Titel: Schlimmste Stadt, die wir gesehen haben. Alles wird von Industrie beherrscht. Alles ist dreckig und sieht ärmlich aus. Bloß schnell weg hier.

Antofagasta dagegen macht einen gepflegten Eindruck. An einer großen Mall direkt am Stadtrand finden wir einen ruhigen Parkplatz. Zu uns gesellt sich noch ein wenig später ein französisches Wohnmobil ebenfalls mit 2 Kindern. In dem gigantischen Supermarkt holen wir uns als Abschluss des Tages ein frisch gegrilltes Hähnchen, welches wir direkt auf der Uferpromenade verspeisen. Das Hähnchen fand ich auch sehr lecker, das könnte es ruhig mal öfter geben.

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