Freitag 15. Dezember Kilometer 13237 – 13250 Salz, Salz und nach mal Salz

Meine Eltern sind schon um 5.30 Uhr wach als es gerade dämmert. Draußen sind es nur 8 Grad, aber das Licht ist genial. Mama geht mit der Kamera bewaffnet auf den See um ein paar schöne Bilder zu schießen.

Bei der Auswahl der Bilder für den Blog ist uns aufgefallen, dass man die Krümmung der Erde auf den Bildern erkennen kann – und das ohne Weitwinkel. So weit und breit ist hier der Horizont.

Nach einem kurzen Frühstück geht es zurück zum Salzhotel, wo unsere Tagestour über den See startet.

Zum Glück hat die Regenzeit noch nicht eingesetzt, denn dann steht der gesamte Salzsee unter Wasser und es können nur ganz kleine Touren gefahren werden, die dann nur bis zu 10km auf den See rausgehen.

Gegen 10.00 Uhr kommt unsere Tourleiterin Jenny mit dem Fahrer Rosbert in einem Toyota Landcruiser. Fast alle Touren werden übrigens mit den Toyota´s gefahren, da diese Fahrzeuge extrem robust und langlebig sind.

Als erstes fahren wir zu einer Stelle, wo die Salzkruste des Sees durchbrochen ist. Hier sprudelt kaltes schwefelhaltiges Wasser aus der Tiefe.

Dann geht es 80km über den See nach Norden in Richtung eines Vulkans, wo wir unser Mittagessen haben werden.

Auf dem See kann man problemlos 120km/h fahren, da die Pisten glatt sind wie eine Autobahn. Zwischendurch machen wir mal Halt um ein paar Fotos auf dem See zu schießen. In the „Middle of Nowhere“ verliert man völlig die Orientierung. Einen Kompass kann man getrost zu Hause lassen, da er durch verschieden Eisenvorkommen nicht richtig funktionieren würde.

Der See ist 12000qm Kilometer groß, die Salzschicht ist bis zu 9m dick und der See selber bis zum 150m tief. Das Salz darf nur von den Bewohnern der angrenzenden Stadt Colchani abgebaut werden. Nur 12 kleine Familienbetriebe haben die Lizenz zum Salzabbau. Die Arbeit selber ist ziemlich hart, denn das Rausschneiden der Salzblöcke ist absolut schweißtreibende Handarbeit.

Am Rande des Vulkans auf dem See wird dann unser Lunch aufgebaut, mit Tischen, Stühlen uns Sonnenschirm. Es ist alles sehr köstlich, sodass wir über eine Stunde hier verweilen. Mein Bruder isst übrigens fast so viel wie Papa, so gut hat es ihm geschmeckt. Und die Atmosphäre auf dem Salzsee am Rande des Vulkans zum Mittagessen – Einfach unbeschreiblich.

Nach dem Essen geht es in das winzige Dorf Catchani, wo nur ca. 30 Leute leben. Hier kann man in einem kleinen Kakteenmuseumsgarten traditionelle Gräber bestaunen. Früher wurden die Toten mit Salz mumifiziert und in kleinen Felsengräbern bestattet.

Vom Dorf geht es wieder auf den See Richtung Isla Incahuasi in der Mitte des Salzsees. Hier wachsen riesige Kakteen bis in 10Meter Höhe. Die Insel ragt etwa 100Meter aus dem See und kann auch bestiegen werden. Bei der Hitze kein wirklicher Spaß, aber der Ausblick lohnt wirklich.

Mein Bruder ist nach einem kurzen Schläfchen wieder topfit im Gegensatz zu mir und treibt die Bande auf den höchsten Aussichtspunkt. Mama ist am Ende ihrer Kräfte will aber auch unbedingt die Aussicht über die Insel genießen. Ich schlummere im Carrier und bekomme von all der Anstrengung nichts mit. Die Kakteen wachsen übrigens nur einen cm pro Jahr und sind somit teilweise über 1000 Jahre alt.

Hier könnte man auch 1000 Fotos machen, da ein super Ausblick den anderen jagt.

Nach einer kurzen Erfrischung geht es zurück Richtung Hotel. Unterwegs halten wir noch an einem Loch in der Salzkruste um Salzkristalle aus dem Wasser zu brechen. Papa holt dabei ein 2Kilo schweres Salzkristall aus dem Wasser, das nehmen wir auf jeden Fall mit.

Am ehemaligen verlassenen Salzhotel machen wir einen letzten Stop. Hier ging 2014 auch die Paris – Dakar über den Salzsee. Ein Großteil der Fahrer hat dabei die Orientierung verloren und nicht den Ausgang der Strecke gefunden, da es bereits Regenzeit war und der komplette See nur eine Spiegelfläche war. Gut, dass wir einen erfahrenen Fahrer und eine gute Navigatorin haben.

Zum Abschluss suchen wir uns ein schönes Plätzchen für den Sonnenuntergang. Mit einer Flasche bolivianischen Rotwein und kleinen Knabbereien schließen wir diesen wundervollen Tag ab.

Jenny macht mit dem Iphone noch ein paar witzige Bilder, wie Mama und Luca in die Höhe springen.

Gegen 20:30Uhr  sind wir dann wieder am Hotel, wo wir zufrieden und müde in unserem Wohnmobil einschlafen. Morgen checken wir im Salzhotel für einen Relaxtag ein.

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