Langsam finde ich Gefallen am Frühstück, vor allen an dem was Mama da so isst. So verputze ich mittlerweile ein halbes Marmeladenbrot, Rührei und diverse Früchte. Gut gestärkt machen wir uns mit dem Bus auf den Weg in Richtung Zoo, den wir bei unseren Fahrten schon mehrmals passiert haben. Mama hatte übrigens nach ihrer Beschwerde über den überfüllten Bus eine Verlängerung der Tickets um einen halben Tag bekommen. Wir wissen aus den Ansagen während unserer Rundfahrten, dass dieser zu kaum noch Tiere hat und in einen Ecopark umgewandelt wurde. Das Gelände mit seinen alten Bauten wunderschön ist, wollen wir uns es aber trotzdem anschauen. Die dicke Frau am Würstchenstand, der am ehemaligen Eingang platziert ist, schickt uns „praktischerweise“ einmal ganz um den Zoo herum. Wir denken es muss ja irgendwann einmal der neue Eingang kommen, aber als wir nach 30 Minuten Spaziergang kurz wieder vor dem Würstchenstand stehen, ist uns klar, dass der Zoo gar nicht mehr geöffnet hat. Mama bekommt diese Bestätigung auch von einem Mitarbeiter, den sie zufällig hinter dem Zaun anspricht. Tja, das war wohl nichts. Zum Glück liegt direkt neben an der botanische Garten in dem wir die Ruhe von der hektischen Stadt genießen und ein kleines Picknick machen.
Von hier aus machen wir uns auf den Weg in das älteste Café von Buenos Aires: Das Café Tortoni. Gegründet wurde es 1858 und ist seit 1888 von der Einrichtung im Stil des Belle E`poque fast unverändert geblieben. Es ist allerdings so voll, dass wir erst einmal eine Viertelstunde vor der Tür warten müssen, bis wir an unserem Platz geführt werden. Hier bestellen wir uns exzellenten Kuchen und Mama ordert einen Cappuccino, den Sie als den schlechtesten Cappuccino bezeichnet den sie je im Leben getrunken hat. Vielleicht sind die Geschmäcker ihr hier in Buenos Aires unterschiedlich, mir ist das relativ egal denn ich trinke keinen Kaffee und habe den Besuch hier im Tortoni komplett verschlafen.
Nicht weit von hier befindet sich ein sehr schönes Artdecogebäude, von dem man einen tollen Überblick über die gesamte Stadt haben soll. Allerdings kann man die Aussichtsplattform nur im Zuge einer einstündigen Besichtigung erreichen und so Gehen wir weiter zudem benachbarten Park.
Am späten Nachmittag fahren wir nach San Telmo. Dieser Stadtteil gilt als der älteste von Buenos Aires und somit auch als einer der authentischsten. Wir schlendern durch die belebten Gassen mit vielen kleinen Geschäften, Antiquitäten Läden und jeder Menge Restaurants und Bars. An dem zentralen Platz in diesem Viertel wird jeden Sonntag Tango getanzt, leider hatte es heute aber kurz vorher geregnet und so fand das Tanzen nicht statt. Uns hat es trotzdem hier sehr gut gefallen und wir wollen morgen noch einmal zurückkehren.