Nachdem wir alle wach sind und gefrühstückt haben, geht es auf dem gleichen Weg zurück zur Ruta 3. Wir haben uns gegen die Abkürzung entschieden, da an der Kreuzung ein Schild stand, dass die kürzere Strecke nach Rio Gallegos nicht befahrbar sei. So kommen wir ohne große Probleme nach 2 Stunden in der Stadt an und fahren direkt zur Post. Mama will jetzt endlich das Paket zu meiner Oma nach Deutschland schicken. Papa quetscht sich in einer engen Straße in eine kleine Parklücke, aber unser Wagen guckt hinten locker 2 m aus dem Parkplatz. In Deutschland hätten sich jetzt wahrscheinlich alle aufgeregt, hier in Argentinien interessiert das zum Glück keinen. Mama marschiert direkt mit meinem Brüderchen zur Post, da Sie ja die knappen Öffnungszeiten kennt. Der Besuch hat sich allerdings schnell erledigt, denn die Warteschlange war ähnlich wie bei unserem letzten Bankbesuch. Mama versucht es nun mit einer neuen Taktik und will noch mal kurz vor Toresschluss in die Post. 12:30 Uhr schließt die Post und so geht Mama noch mal um 12:15 Uhr dorthin.
Es ist auch nicht zu voll und der freundliche Zollbeamte hilft Mama sogar beim einpacken des Pakets. Nun geht es in die zweite Schlange um das Porto nach Deutschland zu bezahlen. Der ebenfalls freundliche Postbeamte sagt Mama nach 30minütigem Warten die Summe in argentinischen Pesos und Mama denkt, sie hätte ihn nicht richtig verstanden. Er wiederholt die Summe von 2790 Pesos, das entspricht ca. 140 €. Für dieses wirklich günstige Porto ist das Paket auch nur 4 Wochen unterwegs. Das ist ja wirklich ein super Angebot.
Mama erklärt dem Postbeamten, dass das doch ein bisschen zu viel ist und nimmt das Paket unverrichteter Dinge wieder mit zu uns ins Wohnmobil. Irgendwie ist das ganz schön verhext mit dem Paket. Wir kriegen das Ding einfach nicht los.
Da wir von den Städten sowieso nicht so begeistert sind, verlassen wir diese auch schnell in Richtung Süden um noch am Abend die Grenze nach Chile zu passieren. Wir wissen natürlich, dass wir kein rohes Fleisch, keine Wurstwaren oder Gemüse/Obst mit nach Chile nehmen dürfen. Deshalb machen wir noch einen Stopp an der Laguna Azul. Diese Lagune ist ein Vulkankrater und man kann über einen steilen Abhang auch bis zur Lagune hinabsteigen. Papa ist allerdings mit mir unterwegs und kann sich deshalb nicht richtig festhalten. Deshalb dürfen nur Mama und mein Bruder den Abstieg machen und ich gehe mit Papa zurück ins Wohnmobil.
Während die beiden noch im Krater wandern, kocht Papa schon einmal alles an Gemüse und rohem Fleisch, was wir noch als Vorrat haben. Wir haben nämlich keine Lust die teuren Lebensmittel an der Grenze in die Mülltonne zu schmeißen.
Alles was wir an Käse und Wurst noch haben wird zum Abendbrot aufgegessen und dann geht es Richtung Grenze.
Die Formalitäten an der Grenze sind schon nach 15 Minuten erledigt, der Grenzbeamte wollte nicht mal mich oder Luca am Schalter sehen. Dann kommen die Zollbeamten ins Fahrzeug und kontrollieren wirklich jedes Fach im Wohnmobilinnenraum inklusive des Kühlschranks. Außer ein paar Wurstresten ist aber bei uns nichts zu finden und die Beamten sind wirklich sehr freundlich und höflich. Als sie die Lieblingswurst von meinem Bruder entsorgen, entschuldigen sie sich sogar dafür, dass die Wurst in die Mülltonne geschmissen wird.
Luca hatte es einfach nicht mehr geschafft, die letzten drei Scheiben der Wurst zu essen und Mama und Papa mochten diese einfach nicht.
Da wir sehr gut über die Grenze gekommen sind wollen wir nun noch schnell die Fähre erwischen. Alle fiebern Feuerland entgegen. Da die Landstraße sehr gut ausgebaut ist und auch mal kein Wind weht, kommen wir noch rechtzeitig an der Fähre an. Die Überfahrt dauert nur knappe 20 Minuten und da wir alle ein wenig müde sind, beschließen wir direkt hinter dem Fähranleger zu übernachten.