Wir sind ja die ersten in der Schlange und die Fähre kommt auch um 8.30Uhr an. Es gibt kein Kassenhaus und so fragt Mama den LKW Fahrer hinter uns, wie man Tickets bekommt. Der sagt, man bezahlt einfach auf dem Schiff.
Das Entladen dauert ewig, da die Fähre nur in eine Richtung verlassen werden kann und sechs LKW Anhänger von nur einer Zugmaschine nach und nach runtergefahren werden können. Als alles entladen sind, können wir endlich drauffahren. Unten angekommen, fragt uns der Mann nach unseren Tickets. Tickets? Wir wollen die doch jetzt kaufen.
Tja, das war wohl eine grandiose Fehlinformation des LKW Fahrers. Nach einer kurzen Diskussion müssen wir wieder runter von der Fähre, um uns die Tickets in der Stadt zu besorgen. Wir wissen zwar nicht wo, aber Papa rast in die 5 Minuten entfernte Stadt, wo wir zum Glück nach kurzer Fragerei das Office finden. Die Frau ist sehr fix und freundlich, sodass wir 5 Minuten später wieder in Richtung Fähre sausen. Hoffentlich ist die Fähre noch da, denn die haben gesagt, dass sie nicht warten werden. Als vorletztes Fahrzeug fahren wir auf die Fähre und sind froh unseren Weg doch so fortzusetzen. Ansonsten hätten wir bis Samstag auf das nächste Schiff warten müssen.
Papa mag das Geschaukel von Schiffen gar nicht und obwohl es total windstill ist, rennt Papa so schnell wie möglich aufs Oberdeck in den Außenbereich. Hier wird er von Mama mit Kaffee und Übelkeitsmedikamenten versorgt, sodass es ihm nach einiger Zeit auch wieder gut geht. Die Fähre braucht knapp vier Stunden bis zu der Insel und da wir als Letzte aufgefahren sind, können wir auch als Erste runter.
Chiloe hat seine eigenen Traditionen unabhängig vom chilenischen Festland entwickelt.
Die Häuser hier auf Chiloe sind fast alle aus Holz gebaut. Selbst die Kirchen und eine riesige Kathedrale sind alle aus Holz und kunstvoll mit Schindeln verkleidet. Viele Gebäude sind in bunten Farben angemalt. Das gefällt mir sehr gut, sieht ein bisschen aus wie bei Pippi Langstrumpf. Wir schauen uns 2 Städte an bis wir in Dalcahue an der Uferpromenade direkt neben einem anderen Iveco Allrad unseren Abendplatz finden.
Der Verkehr ist hier übrigens ziemlich stark, was einen nach so vielen Tagen totaler Einsamkeit irritiert. Auch wenn wir selber Stadtmenschen sind, werden wir so schnell wie möglich wieder in die Wildnis fahren.