Diesem Tag hat Mama schon ewig entgegengefiebert. Es ist soweit, heute ist der 4. September, der Tag der Verschiffung. Seit Mama den Papa kennengelernt hat, liegt sie ihm mit ihrer Reise auf der Panamericana in den Ohren und nun wird es passieren. Auch mein Brüderchen ist total aufgeregt und redet von nichts anderem mehr. Wir packen genug zu Essen und Trinken ein, denn wir müssen ja in einem Tag nach Antwerpen und wieder zurück. Mama fährt den Ford Ranger und Papa das Wohnmobil. Uns ist schon ein bisschen mulmig vor den ganzen Formalitäten und der Verschiffungsprozedur.
Den Hafen und unser Dock finden wir relativ einfach. Wir sind sehr überrascht wie groß der Hafen von Antwerpen ist, aber trotzdem sehr übersichtlich und gut ausgeschildert. Als erstes schlüpfen wir alle in unsere Warnwesten die auf dem Gelände vorgeschrieben sind. Im Büro der Verschiffungsgesellschaft geht alles ganz schnell und wir sind nach 15 Minuten schon wieder draußen. Nun wollen wir mit unserem Wohnmobil zum Parkplatz fahren, wo alle Fahrzeuge auf die Verladung in das Schiff warten. Die Security allerdings mag keine Kinder, oder besser gesagt, Kinder unter zwölf Jahren sind auf dem Gelände nicht erlaubt. Super, das hat uns keiner gesagt. Naja, was soll’s. Mama setzt sich ins Wohnmobil und Papa macht mit mir und meinem Brüderchen eine Rundfahrt durch den Hafen.
Schon nach 10 Minuten ruft Mama wieder an und sagt dass sie vorne am Eingang steht, denn sie muss das Wohnmobil zuerst wiegen und dann brauch sie es nur 50 m entfernt abstellen. Hier sind ja wohl alle Könige der Organisation, keiner weiß wohin und warum. Wir fahren wieder zurück und warten auf das Ergebnis des Wiegens. 4780 Kilo, das war knapp, denn 4,8 t sind zugelassen.
Der Mann an der Waage winkt ab, für ihm wären wahrscheinlich auch 5 t ok. gewesen, auch wenn wir alle drin gesessen hätten und der Tank voll gewesen wäre.
Mama stellt das Mobil noch schnell ab und wir machen ein letztes Foto, bevor wir unsere Hafenrundfahrt fortsetzen. Der Hafen fasziniert vor allem meinen Bruder und natürlich auch mich. Überall sind Kräne, Stapler, Überseecontainer und andere außergewöhnliche Fahrzeuge die wie Ameisen über die Docks fahren. Wir schauen uns das ganze Spektakel noch über 2 Stunden an, bevor die Heimreise antreten.
Alles im allem war das doch recht „easy“ und wir fiebern nun unserem Abflug entgegen.