Der Stellplatz war sehr ruhig und wir haben alle gut geschlafen. Auf unserem Weg zum Indianerdorf Caspana auf 3300 Meter in den Anden wollen wir noch zu der größten Kupfermine der Welt. Chile lebt vom Export seiner Rohstoffe. Und auf dem Weltmarkt für Kupfer hat Chile den größten Anteil mit über 10%.
Das heißt: Steigt der Kupferpreis geht es Chile gut, fällt der Kupferpreis lahmt die Wirtschaft.
Der Stadt Calama an der Kupfermine geht es gut, denn Minenarbeiter verdienen im Schnitt das 6fache des chilenischen Durchschnittslohnes.
Die Mine selber sieht aus wie von einem anderen Stern. Hunderte riesiger Muldenkipper haben in den letzten Jahrzehnten einen gigantischen Berg in allen Farbtönen aus der Erde geholt. Die Räder der Muldenkipper sind so hoch wie unser Wohnmobil und auf die Ladefläche passen wir locker 8mal drauf.
Faszinierend und erschreckend zugleich. Auf dem Weg zurück durch die Stadt fahren wir an einem Weihnachtsmarkt vorbei. Weihnachtsmarkt? Wir können es gar nicht glauben wie bei 30Grad und Staub hier Weihnachten aussieht. Leider ist der Markt noch im Aufbau, sonst hätten wir mal einen Blick reingeworfen.
Weiter geht es in das kleine Indianerdorf Chiu Chiu. Hier gibt es wirklich Wasser, sodass es hier vergleichsweise grün ist. Für unsere gute Weiterfahrt stellen eine Kerze in der kleinen Dorfkirche auf. Und um die Ecke gibt es noch köstliche Empanadas mit Käse. Während wir essen übt neben uns die einheimische Musikkapelle mit Panflöten – mehr Folklore geht eigentlich nicht.
Wir sind mittlerweile auf 2500m angelangt und es liegen noch 50km bis auf 3300m vor uns.
Wir machen noch einen Zwischenstopp in Caspana wo die Bewohner früher in Felsenhöhlen wohnten. Da wohnen sie natürlich nicht mehr, aber das kleine Dorf liegt idyllisch in einer Schlucht eingebettet mit einem kleinen Fluss. Nicht so idyllisch ist die Einfahrt mit 15% Neigung und da müssen wir ja auch wieder hoch. Nach einem leckeren Abendessen geht’s wieder hoch. Mitten in der Steigung müssen wir dann noch unsere Untersetzung einschalten, da wir sonst nicht hochgekommen wären. Aber so schaffen wir das ganz locker. Gegen 21.00Uhr erreichen wir auf 3500 Meter einen schönen Stellplatz für die Nacht. Zur Akklimatisierung an die Höhe meint Mama.
Mein Bruder und ich sind tot müde, sodass wir gleich einschlafen. Meine Eltern bleiben noch lange wach, denn so einen Sternenhimmel haben sie noch nie gesehen. Mit dem bloßen Auge kann man hier die Milchstraße sehen und der Himmel ist über und über mit Sternen bedeckt.