Montag 04. Dezember Kilometer 10907- 11137 Copiapo – Überall Staub

Es geht früh raus aus den Federn, denn wir wollen ja noch zu einer Werkstatt in Copiapo. Diese Stadt erlangte durch ein spektakuläres Minenunglück seine Berühmtheit. Bei dem Einsturz einer Mine wurden 33 Bergleute eingeschlossen, die 69 Tage im Stollen überlebten und schließlich gerettet wurden. Die Bergleute wurden zu Nationalhelden und das Ganze wurde sogar fürs Kino verfilmt.

Vorher füllen wir noch unseren riesigen Frischwassertank und das ist hier in der Atacama Region gar nicht so einfach. Als wir an der Tankstelle eine halbe Stunde Wasser einfüllen, kommt schon eine missmutige Angestellte angeschlichen und meint das ginge so nicht. Wir wissen ja, Wasser ist hier knapp, aber wir brauchen es ja nun einmal. Zum Glück ist unser Tank jetzt voll, sodass es losgehen kann.

Hoffentlich schaffen wir die 140km Strecke. Die ersten 80 km läuft alles ganz gut, dann fängt der Motor wieder mit den Problemen an. Aber da kein Pass mehr kommt, erreichen wir Copiapo um 11.00Uhr.

Der Weg ins Tal zur Stadt zeigt schon, was hier das Leben beherrscht: Staub und nochmal Staub. Alles ist in Staub eingehüllt. Die kleine unscheinbare Werkstatt empfiehlt uns ein Reifenhändler, dessen Geschäft man als etwas „unaufgeräumt“ bezeichnen könnte.

Das Gebäude wo wir dann hinfahren ist kaum als Werkstatt zu erkennen. Aber der Besitzer ist direkt hilfsbereit und fängt an zu schrauben.

Die Diagnose kann natürlich nur nach der Fehlerbeschreibung erfolgen. So wechselt er den Dieselfilter, befestigt zwei lose Teile an unserer Kraftstoffpumpe und wir lassen noch prophylaktisch einen Ölwechsel machen, der kann ja nicht schaden. Und unseren quietschenden Keilriemen bringt er auch noch in Ordnung. Mehr können wir erst einmal nicht tun.

Für die fast 3 Stunden Arbeit inklusive Filterbesorgung möchte er 20 Euro haben. Unglaublich. Die Familie ist auch mittlerweile da und wir verabschieden uns noch mit einem ordentlichen Trinkgeld für die schnelle Hilfe.

Ob der Fehler nun weg ist, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen, da wir jetzt erst einmal nur 100km Strecken fahren.

Unser Ziel für heute Abend ist Punta Morro direkt am Meer. Nach soviel Stress brauchen wir wieder Meeresrauschen und unser Stellplatz direkt am Strand ist genau der richtige Platz. Auf dem Weg dahin wird es noch trockener, wir sind in der Wüste angelangt. Hier wächst fast gar nichts mehr und es ist richtig heiß.

Überall in Südamerika sind auf den Autobahnen übrigens Plätze eingerichtet, wo man seine Reise segnen lassen und eine Kerze anzünden kann. Teilweise stehen hier Marienstatuen, aber es gibt auch Plätze in Häuser oder Truckform. Für jeden eben das Seine.

Wir haben auch angehalten und siehe da, unser Wohnmobil hat durchgehalten.

Ganz alleine mit ein paar Seevögeln genießen wir den Sonnenuntergang bei angenehmen 22 Grad.

Film als Bluray kaufen     Film in HD streamen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Scroll to Top