Neben uns ist am Morgen schon ganz schön viel Trubel. Eine Theatertruppe baut ihre Bühne auf und testet ihre Musikanlage. Wir wollen uns noch ein wenig die Stadt mit ihrer schönen Holzkirche ansehen. Hier ist schon ganz viel los für die Uhrzeit, das kennen wir von Argentinien gar nicht. Die Chilenen sind auch besser organisiert als die Argentinier, denn in den Supermärkten gibt es keine Schlangen.
Von Dalcahue fahren wir gegen Mittag nach Ancud im Norden der Insel. Unterwegs verkaufen die Baustellenarbeiter an den Ampeln der einspurigen Streckenführung tolle Leckereien. Empanadas mit Apfelmus, dafür lässt man in Deutschland jede Apfeltasche liegen. Doppelt so groß und randvoll mit selbstgemachten Apfelmus.
Das könnte man auch mal bei uns im Stau einführen meint Mama.
In Ancud halten wir am zentralen Platz, wo ein kleiner lokaler Markt aufgebaut ist. Es wird auch überall fleißig gewerkelt, damit der Platz schön aussieht. Wir stehen direkt vor der Touristeninformation, wo es wieder neue tolle Pläne für meinen Bruder gibt. Während Papa unseren Blog hochlädt, machen wir drei einen Spaziergang durch die Stadt. Dabei entdeckt Mama ein Miniwäscherei, die unsere 15 Kilo Wäsche noch bis heute Abend waschen würde. Also geht es schnell zu Papa zurück und wir müssen 3 Mal gehen um alle Sachen zur Wäscherei zu bringen.
Da wir jetzt noch viel Zeit haben, kommt Papa auch mit in die Stadt. Eine Akkordeon Gruppe von 20 Kindern spielt auf dem Platz traditionelle Lieder. Wir kaufen bei einem kleinen Stand gleich 3 Gläser selbstgemachte Marmelade, die uns beim Probieren so gut geschmeckt hat. Dann treffen wir noch einen Straßenverkäufer der Empanadas mit Carne verkauft, die sehen aus wie die Apfeltaschen von heute Mittag und schmecken köstlich. Die waren sogar so lecker, dass wir gleich noch 2 nachgekauft haben, da mein Bruder das Ding schnell verputzt hat. Am nächsten Straßenstand kaufen wir noch Milcao, ein typisches chilotisches Gericht aus Kartoffeln gefüllt mit Hühnchen, welches im Ofen gegart wird und wie ein großes Plätzchen aussieht. Ich darf überall probieren.
Zum Nachtisch gibt es dann wie auf der Kirmes noch Früchte mit Schokolade.
Meine Eltern und mein Bruder sind jetzt so satt, dass gar nicht mehr gekocht werden muss. Im nächsten Supermarkt besorgen wir uns noch unsere Weihnachtsdekoration für den 1. Advent. Eine kleine Lichterkette mit Schneekristallen und Bastelpapier für Tannenbäume & Sterne. Die Kette bringt Papa auch gleich an, sieht richtig schön aus.
Unsere Wäsche ist erst gegen 20.30Uhr trocken. Deshalb fahren wir nur noch zu einem naheliegenden Platz am Meer, wo wir ganz allein den unglaublichen Sternenhimmel sehen können.