In den nächsten Tagen liegen fast 1000km Strecke mit wenigen Pausen vor uns. Da wir nur an einer bestimmten untouristischen Stelle die Grenze wieder nach Chile überqueren wollen, müssen wir noch ein wenig fahren.
Damit der Tag aber nicht nur aus Fahrerei besteht, wollen wir zuerst in das Glaciarium – Das Gletschermuseum – von El Calafate gehen.
Das ultramoderne Gebäude liegt auf einem Hügel vor der Stadt und wird privat betrieben.
Schon am Eingang gibt es ein Highlight – die patagonische Wettervorhersage. Wir haben das System mal fotografiert und Papa versteht gar nicht, warum so viel Geld bei uns für Wettervorhersagen ausgegeben wird. Die Tafel mit dem Stein ist doch viel präziser (Siehe Foto)
Im Museum kann man alles über die Entstehung von Eis und Gletschern erfahren. Es gibt mehrere Kinos mit Filmen über die verschiedenen Gletscher und Nationalparks.
Wir sind so begeistert, dass wir fast 3 Stunden hier bleiben und erst sehr spät unsere lange Fahrt antreten.
Als wir ins Museum gingen, war es windstill und als wir rauskommen, bekomme ich fast keine Luft, so stark stürmt es. Dabei scheint aber weiter die Sonne bei blauen Himmel – so ist Patagonien.
Dementsprechend gestaltet sich auch die Fahrt. Mal fahren wir bei Vollgas 50 km/h wegen des Gegenwindes oder wir brauchen gar kein Gas geben, da uns der Rückenwind antreibt.
Witzig sind auch die Schilder, die auf Wind hinweisen. Hier ist überall Wind.
Der Wind hat aber auch spektakuläre Folgen. Hier in Patagonien sieht man die Lenticulariswolken besonders oft, das sind mandelförmige Woken, die wie ein Ufo aussehen und durch besondere Luftströmungen entstehen.
Dazu kommt gegen Abend natürlich wieder eine grandiose Schotterpiste von über 80km. Noch verstehen nicht, warum sich die zwei Motorradfahrer, die uns entgegenkommen, in die Arme fallen, als auf ihrer Seite die Teerstraße wieder anfängt. 4 Stunden später waren wir schlauer.
Uns begegnen bis 20.00 Uhr 3 Fahrzeuge und 2 Fahrradfahrer als wir auf der Piste zwei Motoradfahrer sehen, von denen einer seine Maschine schiebt. Nachdem wir angehalten haben, sehen wir zwei Japaner. Sie haben kaum Gepäck dabei und sind mit kleinen Straßenmaschinen unterwegs und bei einer ist die Kette abgesprungen. Werkzeug haben sie natürlich auch nicht. Ich finde das schon ganz schön mutig, so unbedarft diese Strecken zu fahren.
Zum Glück haben wir alles für die Reparatur dabei und nach einer Stunde können die beiden weiterfahren. Wir schenken Ihnen noch Kekse und Wasser, denn Proviant scheinen sie auch nicht dabei gehabt zu haben.
Sie sind auf jeden Fall überglücklich, bedanken sich tausendmal und winken uns noch lange zum Abschied hinterher.
Wir sind jetzt auch ganz schön müde und suchen uns ein ruhigen windgeschützten Übernachtungsplatz, dies allerdings erst nachdem wir die schlechte Piste gegen Mitternacht überstanden haben.