Mittwoch 13. Dezember Kilometer 12916 – 13106 Paris – Dakar mit dem Iveco Daily Allrad

Wir haben in Bolivien eine Zeitverschiebung. Da wir selten auf die Uhr schauen, fällt uns das nur durch den Blick auf das Iphone auf. Prima, jetzt stehen wir wieder um 06.00Uhr auf. Unser nächstes Ziel ist Tupiza, da wir eine bolivianische Simkarte brauchen. Die Strecke dorthin schaffen wir ganz locker, da die Landstrasse super ausgebaut ist.

Vor der Stadt wollen wir eigentlich tanken, aber wer sich in der Schlange anstellt, hat in den nächsten 3 Stunden nichts anderes zu tun. Hoffentlich wird das in anderen Städten besser.

Tupiza selber ist absolut stressfrei und auf dem lokalen Markt decken wir uns mit Früchten ein. Außerdem bieten die Straßenhändler viele bolivianische Köstlichkeiten an, die wir genüsslich durchtesten. Endlich mal leckeres Essen auf der Straße, das haben wir lange vermisst.

Meinem Bruder schmecken die frittierten Kartoffelklöße mit einem Ei innendrin am besten, mir sagen eher die mit Gemüse gefüllten Teigtaschen zu.

Da die Telefongesellschaft bis 14.30Uhr Mittagspause hat, setzen wir uns in den schönen Park vor der Kirche. Mama bessert dabei ihre Spanischkenntnisse mit den Einwohnern auf, die immer gerne zu mir und Mama kommen.

Der Kauf der Simkarte erfolgt problemlos, wer hätte das gedacht. Denn in den Banken waren wieder wie in Argentinien lange Schlangen. Während der Strom in unserer Bank beim Geldwechsel ausfällt, trägt der Security einen Generator nach draußen und 5 Minuten später geht das Licht wieder an. That´s Bolivia! Aber die Menschen sind unheimlich freundlich, vor allem wenn ich aus dem Wohnmobil schaue winken mir alle zu.

Seit Tagen überlegen Mama und Papa welche Strecke sie nach Uyuni fahren. Die Strecke mit 400km Umweg, dafür einfach und geteert. Oder die kurze Strecke, 200km geschottert. Eine Frau im Park hat uns gesagt, die kurze Strecke sei problemlos. Ein amerikanischer Endurofahrer hatte uns in Chile vor der Piste gewarnt, er sei nach 20km umgekehrt.

Tja, wem soll man da glauben. Wir entscheiden uns für die kurze Strecke, denn wofür haben wir schließlich ein 4×4 Fahrzeug.

Ok, diese Fehlentscheidung hat meine Eltern an den Rand des Wahnsinns gebracht. Erst war die Piste im Flussbett noch ganz nett und es gab viel zu sehen.

Plötzlich kommt nach 20km eine Schranke wo wir 3Euro für die Weiterfahrt zahlen müssen. Das hängt wahrscheinlich mit den neuen fertigen Teilstücken zusammen, die geteert und ziemlich gut sind. Nicht gut sind die „lustigen“ Steigungen von 15%, die nicht aufhören wollen. Im Nu sind wir auf einmal auf 4200m und die Motortemperatur am Limit. Mitten in der Steigung müssen wir stoppen. Papa schaltet die Untersetzung ein und es geht mit 10km/h langsam bergauf. Und es bleibt beim hoch und Runter. Ständig ist die neue Teerstraße wegen Bauarbeiten unterbrochen und wir werden auf abenteuerliche Pisten umgeleitet die wie Ziegenpfade aussehen.

Papa will auf keinen Fall in den Bergen übernachten und fährt immer weiter. Mama würde gerne einen Übernachtungsplatz unter 4000m finden, da Sie trotz Knoblauchpastillen noch ein wenig leidet.

Beide wollen unbedingt Atocha erreichen, ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo. Zwischendurch denken meine Eltern sogar darüber nach, die Route zu ändern und Bolivien sofort Richtung Paraguay wieder zu verlassen.

Um 21.30Uhr kommen wir endlich in Atocha an. Papa ist schweißgebadet, denn wir haben für 100km fast 5 Stunden gebraucht. Mama ist ebenfalls fix und fertig und einfach nur froh, dass mein Bruder und ich schon seit Stunden tief und fest schlummern. Egal, am kleinen Bahnhof suchen wir uns einen Platz zum Schlafen.

Kurz bevor wir einschlafen kommt auf dieser alten Bahnstrecke auch noch ein Zug an. Meine Eltern fragen sich, wie der Zug den Weg hierhin immer schafft.

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