Weil uns der Stellplatz unter den Urwaldriesen so gut gefällt, beschließen wir noch ein bisschen länger zu bleiben. Damit wir den Tag auch wirklich genießen können, wecke ich alle um 5:30 Uhr. Aber mir ist gar keiner böse, denn alle freuen sich auf den Morgenspaziergang in der Hotelanlage.
Gut ausgerüstet mit Kameras und Ferngläsern spazieren wir durch den morgendlichen Regenwald. Mama hat im Reiseführer gelesen, dass es unten im Flusstal Naturschwimmbecken geben soll.
Die wollen wir uns natürlich auch anschauen und so geht es steil einen kleinen Pfad hinab bis wir das kühle Nass erreichen.
Hier stehen wirklich lustige Pflanzen. Die Baumfarne sind größer als unser Wohnmobil und es gibt Palmen, die bis zu 20cm pro Jahr wandern.
Unten im schmalen Flusstal angekommen bietet sich ein wunderschöner Anblick. Das glasklare Wasser lädt in der tropischen Landschaft zum Baden ein. Mama drückt mich zu Papa in die Hände, um sich im Fluss abzukühlen.
Mein Bruder begnügt sich damit Steine zu schmeißen und ich warte geduldig bis alle wieder startklar für den Rückweg sind. Im Gegensatz zum Rest der Truppe habe ich ja schon gefrühstückt.
Am Nachmittag hat Mama einen Ausflug zu einem in Bolivien einzigartigen Tierschutzprojekt geplant. Hier werden illegal gehaltene Tiere, die von der Polizei beschlagnahmt wurden, wieder aufgepäppelt. Teilweise konnten die kleinen Totenkopfäffchen und Kapuzieneraffen sogar wieder ausgewildert werden.
Mit dem Taxi sind es nur 10 Minuten bis dahin. Unten am Gelände angekommen, sehen wir sogar schon die ersten Affen.
Aber das eigentliche Refugium liegt auf einem Berg, den man erst besteigen muss. Mit mir im Gepäck scheint das kein Spaß zu sein, denn Mama kommt ordentlich ins Schwitzen. Nach einer halben Stunde bei 27Grad und 100% Luftfeuchtigkeit erreichen wir komplett durchgeschwitzt die Bergspitze, wo kein einziger Affe ist. Na super, und jetzt müssen wir auch noch wieder runter.
Witzigerweise sind jede Menge Affen unten im Tal, da hätten wir uns den Aufstieg ja sparen können.
Am besten gefallen mir die kleinen Totenkopfäffchen, die sind so schön bunt und hopsen durch die Blätter.
Zurück im Hotel geht es für alle wieder in den Pool, hier kann man die Hitze am Besten ertragen.
Die Sonne geht ja hier sehr früh unter und deshalb sind wir alle schon um 18.00 Uhr im Wohnmobil, aber nicht weil wir müde sind, sondern weil jetzt die Zeit der Moskitos beginnt.