Der Übernachtungsplatz war herrlich ruhig und wir werden mit strahlendem Sonnenschein geweckt. Den Strand haben wir bei unserem Strandspaziergang ganz für uns allein außer ein paar Möwen. Luca sammelt fleißig Steine für seine Sammlung zu Hause.
Plötzlich sehen wir direkt neben uns Flossen aus dem Wasser auftauchen. Es sind graue Delfine auf der Jagd nach kleinen Fischen. Ein wenig später taucht ein Kormoran Imperial auf, der sich von seinen Artgenossen durch rote Füße und etwas bunteres Gefieder unterscheidet. Und am Wohnmobil wieder angekommen spielen 3 Humboltpinguine direkt vor unserem Fenster im Wasser. Das war ein schöner Abschluss für unseren Besuch auf Chiloe, denn gleich geht es zurück auf das chilenische Festland. Die Fähren verkehren hier 24 Stunden im 20 Minuten Takt. Papa wundert sich, warum der Kapitän nicht die direkte Route auf die andere Seite fährt. Als die Wellen dann bis an unsere Fensterscheiben klatschen ist klar, warum die Fähre so fährt. Der Kapitän muss erst in den Wind fahren, ansonsten würde die Fahrt noch wackeliger werden. Zum Glück dauert das Ganze nur 30 Minuten. Auf dem Festland fahren wir zum ersten Mal seit Langem auf einer richtigen Autobahn. Ist schon komisch, wenn man vorher so ganz andere Strecken gefahren ist. Unser nächstes Ziel ist Puerto Montt, eine Stadt die sehr stark vom Fischfang und der Muschelzucht geprägt ist. Im Hafenviertel gibt es jede Menge Stände mit Fisch, vor allem Lachs. Der ist hier so günstig, dass wir uns mit 2Kilo davon eindecken. Zusätzlich kaufen wir noch 1kg Honig aus der Region und einen Käse von einem Chilenen mit niederländischen Wurzeln.
Jetzt wollen wir aber raus aus der Stadt, denn in der Ferne haben wir zwei Vulkane wie aus Zuckerguss gesehen. Allerdings gibt es zum ersten Mal auf unserer Reise einen Stau. Wir nutzen den Moment, um auf der nächsten Tankstelle Frischwasser aufzufüllen und uns ein Süppchen zu kochen. Dank unseres Generators funktioniert ja auch der Pürierstab prima. Die Blumenkohl-Kartoffelsuppe mit Krabben hat mir übrigens köstlich geschmeckt.
Um 19.00 Uhr hat sich der Stau aufgelöst, so dass wir die kurze Strecke nach Puerto Varas noch fahren können. Von der Strandpromenade haben wir den Blick auf die Vulkane Osorno & Calbuco, die sich in rosarot im wolkenlosen Himmel von ihrer besten Seite präsentieren. Wieder mal ein Platz mit einem Ausblick wie auf eine Fototapete.