Heute geht es in die versteinerten Wälder, die in einem Nationalpark liegen.
Kurz nach dem Start kommen wir an eine Kreuzung über die man das Gebiet der Felsenpinguine erreichen kann. Insgesamt bedeutet das einen Umweg von 250 km, aber das Wetter ist super perfekt und die Straße dorthin ebenfalls. Also biegen wir ab und sind in anderthalb Stunden in dem kleinen Ort Puerto Deseado, wo allerdings absolute Nebensaison herrscht. Nur zwei Touranbieter fahren zu der Insel mit den Pinguinen und der Preis für eine Tour kann sich sehen lassen. Zu sechst im Schlauchboot mal eben schlappe 100 $ pro Person. Dazu kommt, dass heute nicht genug Touristen vor Ort sind und wir das gesamte Boot mieten müssten für fast 600 U$. Ich kann zwar noch nicht rechnen, aber das wird sich auch für mich ganz schön viel an und Mama und Papa entscheiden sich gegen diesen Ausflug. Das ist zwar schade, da wir alle gerne die putzigen Felsenpinguine gesehen hätten, aber wir wollen nicht bis morgen warten ob vielleicht eine Tour zustande kommt. Zudem ist es auf der Pinguininsel sehr windig und Mama müsste mit mir im Carrier 4 Stunden über die Insel wandern. Da es dort keinerlei Windschutz gibt müsste ich also zwischen den Nestern der Felsenpinguine gefüttert und gewickelt werden. Sie meint, das würde mir bei der aktuellen Windsituation wohl keine Freude machen.
Also geht es wieder zurück und auf der Straße begegnen uns zum ersten Mal tagsüber mehrere Gürteltiere. Da man hier kilometerweit schauen kann, sieht man sie, wie Sie die Straße überqueren und wir können einige von Ihnen beobachten wie sie im Feld verschwinden.
So gesehen hat sich der Ausflug doch gelohnt, denn wir hatten bis jetzt nur ein einziges Gürteltier gesehen.
Am Nachmittag kommen wir in dem Nationalpark mit den versteinerten Wäldern an und der Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Die Landschaft mit dem Vulkan im Hintergrund ist einfach unbeschreiblich schön und wir sind wie so oft die einzigen Touristen. Es sind die Überreste von Nadeln- und Palmbäumen, die vor 150 Millionen Jahren in einem tropischen Flussdelta standen. Flüsse und Bäche haben sie hergeschwemmt, bevor sie von Vulkanasche bedeckt wurden. Wind und Erosion legten sie allmählich wieder frei.
Das Gelände kann man über einen 2 km langen Wanderweg sehr schön erreichen und die gigantischen versteinerten Bäume sind absolut faszinierend.
Man läuft teilweise über Steine die aussehen wie Holzreste und überall liegen diese versteinerten Baumreste. Wenn man die Landschaft jetzt sieht, kann man sich gar nicht vorstellen, dass hier mal ein tropischer Wald gestanden hat.
Da es hier außer ein paar Guanakos kaum Tiere gibt, ist auch diese unglaubliche Stille kaum zu begreifen. Man hört absolut gar nichts und wenn man aus dem hektischen Europa kommt, ist das hier absolute Tiefenentspannung.
Wir fahren aus dem Nationalpark ein paar Kilometer hinaus an eine Salzlagune und bleiben mitten in dieser Wildnis für die Übernachtung stehen.
Solche Orte kann man wirklich nur mit dem Wohnmobil erreichen und erleben, egal aus welchem Fenster man schaut, man sieht nur endlose Weite.