Der Übernachtungsplatz war super. Als wir morgens aufstehen, denken wir an Holland. Nur die paar Palmen passen nicht ins Bild. Aber sonst stimmt die Landschaft. Ok, die Temperatur ist auch ein bisschen anders.
Heute wollen wir über 500 km Strecke schaffen, damit wir in der letzten Woche unserer Reise noch die Küste genießen können.
Während der Fahrt hat mein Bruder eine neue Leidenschaft entdeckt. Er hat ein kleines Schild gemalt, auf der einen Seite „Stop“ und auf der anderen das spanische Wort dafür „Pare“. Autos, die uns entgegenkommen und seiner Meinung nach zu schnell fahren, bekommen sofort dieses Schild in die Windschutzscheibe gehalten. Obwohl natürlich niemand das kleine Schild lesen kann, hat er dabei riesen Spaß und eine unendliche Ausdauer.
Unser Ziel ist Carmelo, eine kleine verschlafene Stadt am Rande der Rio del la Plata Mündung.
Am späten Nachmittag kommen wir auch dort an. Am zentralen Platz in der Stadt suchen wir uns einen Parkplatz als direkt zwei Männer zu unserem Wagen kommen. Sie sind vom regionalen Radiosender, der direkt um die Ecke seine Station hat. Da sie unser Wohnmobil gesehen haben, möchten sie gerne ein Interview mit Mama machen. Mama macht dann auch eine gute Figur, denn ihr Spanisch ist mittlerweile nach 4 Monaten ganz akzeptabel.
Nach dem Interview geht es direkt in das Restaurant gegenüber, wo wir uns Pizza, Hamburger und das uruguayanische Nationalgericht Chivitas gönnen. Auch ich darf von allem etwas probieren bis ich fast platze. Außerdem schaffe ich es, Mama den halben Käsekuchen und meinem Bruder dann noch etwas von seinem Eis „abzuluchsen“. Jetzt bin ich endgültig kugelrund und kann mich nur noch rollen.
Nach dem Essen fahren wir zu einem kleinen ruhigen Strandabschnitt, den wir uns vorher schon angeschaut haben. Hier weht ein laues Lüftchen, das uns schnell beim Einschlafen hilft.