Nach unseren teilweise riesigen Strecken, ist es auch mal schön aufzuwachen ohne gleich loszufahren. Jetzt im Hellen sehen wir erst einmal, wie schön der angrenzende Stadtpark ist. Heute geht es aber mit der U-Bahn in die City und den Park besichtigen wir Morgen.
Hier scheint die Sonne scheinbar immer. Alle haben gute Laune und sind tiefenentspannt. Man hört kein Fluchen, kein Gehupe und trotz der 6 Millionen Einwohner empfinden wir die Stadt angenehm ruhig.
Die U-Bahn fährt übrigens seitlich auf Schienen und gleichzeitig noch auf Gummireifen. So etwas hat Papa noch nie gesehen und wundert sich.
Die Erklärung: Da Santiago de Chile oft von Erdbeben getroffen wird, ist dies eine Sicherungsmaßnahme, damit die Wagen bei Erschütterungen nicht aus den Gleisen springen können.
Obwohl die U-Bahn im 2 Minuten Takt ankommt, ist sie immer brechend voll. Zum Glück darf ich in den Großstädten in meinen schönen Kinderwagen und werde nicht ganz so bedrängelt wie meine Eltern & mein Bruder.
Am zentralen Plaza angekommen, beginnen wir von hier unsere Stadterkundung. Das eigentliche Zentrum ist gar nicht so groß und lässt sich gut an einem Tag erkunden. Man fühlt sich sehr sicher, denn wirklich überall ist die Polizei vertreten. Wir empfinden das als angenehm und gerade in den großen Städten hat man dabei ein gutes Gefühl.
Überall gibt es Händler, die alles Mögliche zu Essen anbieten. Mir wird natürlich nichts angeboten, aber zugegebener Maßen habe ich auch den halben Tag verschlafen. Es ist auch einfach zu schön mal wieder in meinem Kinderwagen zu liegen.
Mama & Papa testen die verschieden Gerichte, die alle sehr lecker waren. In der Nationalbibliothek besuchen wir zwischendurch noch eine Fotoausstellung mit Bildern der Ureinwohner in traditionellen Kostümen.
Wir schlendern durch verschiedene Viertel, wobei wir gar nicht bemerken wie die Zeit vergeht. Ich finde die grünen Ampelmännchen ganz witzig, die umso länger sie laufen immer schneller werden und somit die Rotphase ankündigen. Obwohl wir schon um 9.15Uhr aufgebrochen sind, ist es schon 18.30Uhr. Auf der Zentralplaza tanzen die Menschen zu Salsa & Tango Rhythmen, was eine tolle Stimmung auf den Platz zaubert.
Auf dem Rückweg ist die U-Bahn genau so voll wie in Peking, aber auch hier wird das Gedränge einfach so hingenommen wie es ist und keiner ist genervt.
Santagio hat uns wirklich super gefallen, obwohl wir erst etwas „Angst“ hatten nach so viel Natur wieder in eine große Stadt zu fahren.
Wir bleiben auf jeden Fall noch einen Tag. Da mein Bruder am Abend gerne wieder in die Wildnis möchte, werden wir morgen ein Picknick im Park machen. Das hat er sich auch verdient, denn ohne zu Meckern hat er mich fast 9 Stunden durch die Stadt manövriert.